Aktiengebundene Rentenpapiere als Vorsorge-Alternative

Die private Altersvorsorge hat inzwischen einen sehr hohen Stellenwert, denn aufgrund der Erhöhung des Renteneintrittsalters und teilweisen Kürzungen im Bereich der gesetzlichen Rente erhalten nicht wenige Verbraucher später im Alter nicht einmal einen Satz von 60 Prozent an Rente auf der Basis des vorherigen Einkommens. Auf diese Weise entsteht nicht selten eine Versorgungslücke von monatlich 500, 1.000 oder noch mehr Euro. Insofern ist es extrem wichtig, schon in frühen Jahren mit dem Aufbau einer privaten Vorsorge zu beginnen. Am Finanzmarkt werden zu diesem Zwecke viele Produkte angeboten, wie zum Beispiel die private Rentenversicherung. Zu diesem Thema kann man sich inzwischen auch sehr gut online informieren, damit man zumindest die grundlegenden Fakten zu den in Frage kommenden Vorsorge-Produkten kennt. Die private Rentenversicherung gibt es im Prinzip in drei Varianten, nämlich als klassische private Rentenversicherung, als fondsgebundene RV und als aktiengebundene Rentenversicherung.


Die aktiengebundene Rentenversicherung ist eine noch sehr selten genutzte Variante, die vom Prinzip her an eine Britische Lebensversicherung angelehnt ist. Allerdings gibt es bei der Rentenversicherung natürlich keinen Todesfallschutz, wie es bei der Lebensversicherung üblich ist. Angeboten werden solche aktiengebundenen Rentenversicherungen bisher vorrangig von ausländischen Versicherungsgesellschaften, die vor allem aus dem britischen Raum stammen. Im Vergleich zu der bekannten klassischen privaten Rentenversicherung weisen die aktiengebundenen Rentenversicherungen einige Unterschiede auf. Der Hauptunterschied besteht natürlich darin, dass die Versicherungsgesellschaft nicht oder nur in sehr geringem Umfang in Geldmarktpapiere oder Anleihen investiert, sondern zu einem großen Teil in Aktien. Für die aktiengebundene RV spricht aus Sicht der Anleger/Sparer vor allen Dingen der im Durchschnitt gute Ertrag. Denn während eine klassische RV eine Rendite zwischen vier und fünf Prozent aufweist, sind auf der Basis des Investments in Aktien im langjährigen Durchschnitt durchaus mögliche Renditen zwischen acht und zehn Prozent zu erreichen.

Diese mögliche höhere Rendite hat aber auch einen Nachteil, nämlich dass dem Versicherten keinerlei Erträge garantiert werden können, wie es bei der klassischen Variante der RV üblich ist. Ansonsten funktioniert die aktiengebundene Rentenversicherung vom Grundprinzip her genauso, wie die klassische oder die fondsgebundene RV. Konkret heißt das, dass der Anleger zunächst über viele Jahre hinweg Beiträge zur Versicherung einzahlt. Von diesen Beiträgen aller Versicherten erwirbt die Gesellschaft dann Aktien, die in deren Depot verwahrt werden. Ab dem Fälligkeitsdatum wird dann aus dem vorhandenen Vermögen heraus mit der Auszahlung der monatlichen Rente begonnen. Meistens nehmen die Versicherungsgesellschaften allerdings einige Zeit vor Fälligkeit eine Umschichtung des Aktienbestandes in sicherere Anlageformen vor, damit das angesammelte Kapital abgesichert ist, und nicht durch zukünftige Kursverluste bei den Aktienwerten gefährdet wird. Als Fazit bleibt zu sagen, dass die aktiengebundene Rentenversicherung vor allem für Kunden geeignet ist, die sich einen höheren Ertrag wünschen und dabei auch bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen.